Skandinavien wie im Bilderbuch.

Motorradgrüsse aus Norwegen – Tagebuch Teil 2

Gepackt, gestärkt und weiter geht die Reise im Norden.

Hey Riders, erinnert ihr euch noch an Fabrizio? Er war einige Zeit mit seinem Motorrad im Norden Europas unterwegs. Wollt ihr wissen wie es ihm auf seiner Reise durch Norwegen ergangen ist? Dann könnt ihr euch freuen, dies ist die Fortsetzung.

Mittendrin und trotzdem noch immer wie ein Traum

– Fabrizio

Fortsetzung vom Donnerstag, 22. Juli 2021

Falls ihr euch noch erinnern könnt, war ich verzweifelt auf der Suche nach einem Campingplatz. Hoch oben im Fjord an einer erhöhten Stelle, finde ich dann doch noch ein kleines Plätzchen – oder doch nicht? Kaum angekommen, werde ich bereits betreffend meinem Bike angesprochen. Plötzlich heisst es von der Rezeption, dass es doch keinen Platz mehr hat. Mein Gesprächspartner ist anderer Meinung - vor seinem Auto habe es genug Platz.

Kurze Inspektion und der Aufbau kann beginnen. Mein Platznachbar ist aus der Ukraine und sehr an der Yamaha Ténéré und meiner Ausrüstung interessiert. Wir unterhalten uns eine Weile übers Motorrad und das Campen.

Freitag, 23. Juli 2021

Die Tage verschwimmen ineinander - So steht es in den Büchern. Das Zeitgefühl hat sich verabschiedet - so fühlt es sich an.

Unsanft wurde ich von der Kupplung eines wegfahrenden Wohnmobiles geweckt - um 06:00 Uhr. 

Der Plan: nach Nordosten dem Hardangerfjord (NOR) entlang, über die Hardangerbrua (NOR) bis nach Osa (NOR). Von 0 bis auf 1000 m ü. M., enge Kurven und unübersichtliche Tunnel eingeschlossen. Oben angekommen, bin ich überwältigt. Es ist atemberaubend.

Oh oh, langsam wird das Benzin knapp. Trotzdem lasse ich mich noch zu einem 40 km langen Umweg hinreissen - das Ganze auf der Reserve. 

Auf einem Campingplatz treffe ich alte Bekannte, ein deutsches Paar welches in Lysebotn (NOR) am Hafen sass, ist auch hier in einer Hytte. Nein das Wort ist nicht falsch geschrieben, es ist das norwegische Wort für Hütte. 

Fabrizios Ténéré 700 schnuppert erste Nordseeluft.

Fabrizios Ténéré 700 schnuppert erste Nordseeluft.

Samstag, 24. Juli 2021

Der Morgen beginnt trüb und feucht. Es hängt Nebel im Tal neben Bergen (NOR). Trotzdem, oder genau deswegen, mache ich mir Spiegelei und Speck zum Zmorge. Dann heisst es abbauen, verabschieden und auf geht’s Richtung Bergen (NOR).

Während der Fahrt blinkt es plötzlich auf dem Display: Tank bald leer. Nach über 50 km Fahrt auf Reserve halte ich dann eeeendlich an einer Tankstelle in Vossavangen (NOR) **puuuh, Glück gehabt**. 

Die Temperaturen steigen und erreichen fast 30 C°. Zeit mich in einem Bach abzukühlen.

Angekommen auf dem Campingplatz in Sogndal (NOR), fallen mir zwei Motorräder mit TG Kennzeichen auf. Sie ist mit einer Yamaha MT-07 unterwegs und er mit einer Triumph Tiger 800 XCA.

Sonntag, 25. Juli 2021

Erste Woche vorbei, 08:00 Uhr, es sind schon 21 C° und die Sonne brennt auf das Zelt. Heute ist es beinahe windstill im Fjord. Ich lasse also das Zelt stehen, da mich die heutige Route wieder an diesen Campingplatz vorbeiführt.

Auf einem Plateau mit einige kleinen Seen und hügeligen Strassen, lasse ich zum ersten Mal in diesem Urlaub meine Drohne steigen.

Weiter geht es zum Tagesziel: dem Jotunheimvegen, eine 36 km Hochgebirgsstrasse durch Jotunheimen (NOR).

Als es endlich klappt, dass die Drohne mir nach fliegt, ist der Akku leer. **Bravo**. Es liegen noch einige Kilometer Schotter vor mir. Unbekümmert stehen zwischendurch Kühe auf der Strasse **Muuuh**.

Zurück auf dem Campingplatz ist es erstaunlich ruhig, obwohl noch weitere Motorradfahrer angekommen sind. 

Die Ténéré in Mitten des norwegischen Gebirges.

Die Ténéré in Mitten des norwegischen Gebirges.

Aber auch lange Geraden gibt es in Norwegen zu genügen.

Aber auch lange Geraden gibt es in Norwegen zu genügen.

Abenddämmerung in Norwegen.

Abenddämmerung in Norwegen.

Montag, 26. Juli 2021

Heute geht es früh los. Schreiende Kinder und schnarchende Nachbarn wecken mich **ZZzzzzzzzzzzzz**

Als ich bei Naustdal (NOR) an den nächsten Tunnel gelange, entscheide ich mich, ihn auszulassen und stattdessen die alte Route über den Berg zu nehmen. Nur kurz folge ich wieder der Hauptachse, bis es weg nach Hyen (NOR) geht. Dort geniesse ich mein Mittagessen direkt am See. Mit vollem Magen, folge ich den Fjorden bis Olfen (NOR), wo ich abbiegen um mir den Brikdalsbreen Gletscher anzuschauen. 

Oben am Aussichtsplateau schiesse ich die obligatorischen Touristenfotos. **Klick** Da es drückend heiss ist, verweile ich nicht lange und fahre weiter. Als ich dann im Hafen von Eidsdal (NOR) einfahre, erwische ich im letzten Moment noch die Fähre.

Mein Insider Tipp:

Der Aufstieg zum Aursjøvegen, einer interessanten aber mautpflichtigen Kraftwerkstrasse. Sie führt über ca. 45 km Schotter - ein Genuss.

 Dienstag, 27. Juli 2021

Unsanft wurde ich von Regenschauer aus dem Schlaf gerissen. Jetzt heisst es aufjedenfall Kaffee trinken, frühstücken, abbauen und losfahren. Auf zu den Trollstigen. **Gääähn**

Die Fahrt hinauf ist ein Erlebnis. Als ich oben stehe, geniesse ich die Aussicht und spaziere zu den beiden Aussichtsplattformen um diesen eindrücklichen Moment fest zu halten.

Auch zwei weitere Motorradfahrer, die gerade ankommen sind, haben ein riesen Grinsen im Gesicht. Das sei ja fast wie der Stelvio, nur nördlicher. So schwinge ich mich wieder auf meinen Sattel und fahre die Kehren hinunter. 

In Molde (NOR) erwartet mich ein schöner Campingplatz direkt am Meer. Das Zelt steht direkt am Wasser, die Akkus von Drohne und GoPro sind am Laden und so geniesse ich den Abend bei einem kühlen Bier.

 

Auf seiner Tour gelangt Fabrizio immer wieder an tolle Naturspektakel.

Auf seiner Tour gelangt Fabrizio immer wieder an tolle Naturspektakel.

Skandinavien wie im Bilderbuch.

Skandinavien wie im Bilderbuch.

Norwegen's Stelvio - Definitiv ein Highlight auf der Motorradtour!

Norwegen's Stelvio - Definitiv ein Highlight auf der Motorradtour!

Unbeschreiblich - dieses Gefühl und die Aussicht.

– Fabrizio

Mittwoch, 28. Juli 2021

Als ich aufwache ist es alles andere als sonnig. Wieder einmal bin ich froh, dass ich Tisch und Stuhl dabeihabe und nicht auf dem Boden sitzen muss. Der Wetterfrosch sagt Besserung voraus **Hoffentlich**.

Wie immer folge ich den kleinen Strassen der Küste entlang, bis nach Bud (NOR). Jetzt geht es auf der Touristenroute weiter bis zur berühmten Storseisundbrua **WOW**. Wie jeder vernünftige Tourist halte ich an, schiesse Fotos und fahre mit der GoPro mehrmals über die Brücke.

Durch den seit neuestem mautfreien Atlanterhavstunnelen geht es unter dem Meeresspiegel nach Kristiansund (NOR). Nach einem so heissen Tag wie heute, brauche ich eine Dusche. Die NorCamp-App ist die Beste Zeltplatz-App für den Norden. **Sehr empfehlenswert**.

Donnerstag, 29. Juli 2021

Geweckt werde ich diesmal von dem Gejaule der Nachbarshunde **AAUUUUUUUH**.

Von Kristiansund (NOR) geht es auf die nächste Insel. Plötzlich stehe ich vor einem Gatter im Wald. Ich lasse mich nicht beunruhigen, schliessen das Tor hinter mir und fahre weiter. Schliesslich nehme ich die Fähre von Kvande (NOR) nach Kvanne (NOR).

Kaum steht das Zelt im Fjellcamping und noch während dem Aufbau des Tarps, öffnen sich die Schleusen und es schüttet wie aus Eimern. Da alles noch draussen liegt, muss ich erst mal alles ins Zelt schmeissen. Nass bis auf die Unterhose, kann ich mich dann mit einem Bier hinsetzen und dem Regen zuschauen.

 

Fortsetzung folgt…

Auch Offroadfans finden hier im hohen Norden gefallen.

Auch Offroadfans finden hier im hohen Norden gefallen.

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