Kälte, Regen, Dreck und Staub – beim Reisen manchmal an der Tagesordnung (Bild: Lennart Andreas)

5 Dinge, die beim Reisen nerven

... und über die niemand spricht.

Es steht ausser Frage: Reisen ist wunderbar und unter allen Umständen zu empfehlen! Wenn wir uns auf Reisen begeben, können wir nur gewinnen – neue Erfahrungen, inspirierende Begegnungen, Erfolgserlebnisse beim Überwinden ungeahnter Hindernisse – grenzenlose Möglichkeiten eröffnen sich. Aber wie bei allem im Leben können wir das Schöne nur erkennen, weil es sich im besonderen Masse von unangenehmen Momenten unterscheidet. Und so gibt es auch beim Reisen ein paar Dinge, die einfach nerven.

1. Die Zeit beim Reisen ist zu knapp

Egal, ob du eine Reise während 2 Wochen Sommerferien planst, mehrere Monate oder gar Jahre unterwegs bist, irgendwie reicht die Zeit doch nie für alles, was du dir vorgenommen hast. Da gibt es so viele Sehenswürdigkeiten und ständig bekommst du von netten Menschen noch weitere Tipps und Einladungen. Meist schneller als dir lieb ist, ruft dann schon wieder die Arbeit oder andere Verpflichtungen und du brichst die Reise ab, in der Hoffnung, alles zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können, was du diesmal verpasst hast. Mir ging das früher immer so. Zuletzt habe ich aber gelernt, dass das nicht sein muss. Ich brauchte nicht mehr Zeit, sondern den richtigen Fokus. Statt immer das zu sehen, was ich auf dieser Reise nicht erleben konnte, fokussiere ich mich heute auf all die wunderbaren Erlebnisse, die mir vergönnt waren. Da kommt so viel zusammen und ganz von allein wird aus dem Gefühl, etwas verpasst zu haben, grosse Dankbarkeit.

2. Immer dieses Packen

Das morgendliche Packen ist besonders nervig, nachdem man sich für Camping entschieden hat. Während man in ein Auto alles einfach irgendwie reinschmeissen kann, geht auf Motorradreisen nichts ohne gute Organisation. Und so hat man am Morgen mit dem Abbrechen des Camps und Verstauen aller Habseligkeiten eine ganze Weile zu tun. Stoppt man die ganze Zeit vom Aufstehen über Anziehen, Frühstücken und alles Einpacken, bis man tatsächlich parat zur Weiterfahrt ist, gehen gerne mal bis zu 3 Stunden ins Land. Wacht man also morgens um 7 Uhr auf, ist man erst gegen 10 Uhr on the road.

Richtig Packen will gelernt sein – vor allem beim Reisen mit dem Motorrad (Bild: Lennart Andreas)

Richtig Packen will gelernt sein – vor allem beim Reisen mit dem Motorrad (Bild: Lennart Andreas)

Richtig Packen will gelernt sein (Bild: Lennart Andreas)

Richtig Packen will gelernt sein (Bild: Lennart Andreas)

3. Reisen mit dem Motorrad ist kein Urlaub

«Einen schönen Urlaub euch noch!» Ein wohlgemeinter Ausspruch, der von Reisenden nach Monaten allerdings nur noch mit einem müden Lächeln quittiert werden kann. Reisen, insbesondere auf dem Motorrad, ist mega, aber alles andere als Urlaub. 

6 Monate «on the Road»

Maike und ihr Mann Lennart waren von August 2020 bis Januar 2021 auf Reisen - während sechs Monaten haben sie mit ihren beiden Triumph Tiger 900 den Norden Europas und Afrika erkundet. Das Ziel der Reise «Finding Neverland», nämlich Christmas in Capetown, haben Sie am 23. Dezember erreicht. 

Planen, organisieren, richtig packen – sind das die «Musts» vor einer Motorradreise? (Bild: Lennard Andreas)

Planen, organisieren, richtig packen – sind das die «Musts» vor einer Motorradreise? (Bild: Lennard Andreas)

Kälte, Regen, Dreck und Staub – beim Reisen manchmal an der Tagesordnung (Bild: Lennart Andreas)

Kälte, Regen, Dreck und Staub – beim Reisen manchmal an der Tagesordnung (Bild: Lennart Andreas)

Dreck und Staub – beim Reisen manchmal an der Tagesordnung (Bild: Lennart Andreas)

Dreck und Staub – beim Reisen manchmal an der Tagesordnung (Bild: Lennart Andreas)

Einfach ist anders – Reisen ist nicht immer nur Urlaub

Einfach ist anders – Reisen ist nicht immer nur Urlaub

4. Dreck und Staub - das arme Motorrad

Auf den Messen wird es uns vorgemacht: Das Motorrad wird noch einmal ordentlich mit Mudspray bearbeitet, denn Abenteuer – das geht nur dreckig! Ja, wir haben auch nicht gerade den ultimativen Putzfimmel, im Gegenteil. Und wenn du dir dein Bike das erste Mal anschaust, nachdem es dich gerade über Kilometer von rotem Kenia-Sand getragen hat, breitet sich da schon ein stolzes Grinsen in deinem Gesicht aus, wie es so vollgestaubt dasteht. Aber ganz ehrlich: Nach Wochen und Monaten über Stock und Stein, durch Sand und Staub reichts irgendwann. Es reicht, dass das Innere deiner Handschuhe sich inzwischen schmutziger anfühlt als das Äussere. Es nervt, dass der Staub scheinbar problemlos durch jeden Reissverschluss deiner Taschen gelangt und einfach alles umschliesst. Das Gefühl, wirklich sauber zu sein, hält nur noch so lange, bis du nach einer ausgiebigen Dusche - was an sich schon ein seltenes Vergnügen wird - wieder in deine Motoradkleidung schlüpfst. Wir wollen an dieser Stelle nicht auch noch ausführen, warum es einer gewissen Überwindung bedarf, seinen Helm weiterhin aufzusetzen, wenn die letzte Reinigung der Polster auf einer langen Reise bei heissen Temperaturen bereits ein Weilchen zurückliegt.

Dreck und Staub sind beim Reisen manchmal an der Tagesordnung (Bild: Lennart Andreas)

Dreck und Staub sind beim Reisen manchmal an der Tagesordnung (Bild: Lennart Andreas)

5. Frauenprobleme...

Sorry, Männer. Jetzt folgt ein „Frauenproblem“ – ganz im Sinne eines «Realtalks»: Was mich definitiv am meisten nervt, ist meine Periode auf Reisen. Es ist mühsam und oft einfach unangenehm, wenn man auf Reisen nur schwer saubere Sanitäranlagen findet. Während wir in abgelegenen Gegenden Afrikas unterwegs waren, konnte ich mich nicht einmal auf sauberes Wasser zum Händewaschen verlassen. Mehrmals am Tag einen Tampon mit schmutzigen Fingern wechseln? Schlechte Idee. Binden nutzen? Und wohin mit dem ganzen Müll in unberührter Natur? Der beste Kompromiss sind seither Menstruationscups für mich. Diese muss ich nur alle 12 Stunden wechseln, was sich besser planen lässt, und sie verursachen keinen Müll.

Keep going!

Nun aber bloss nicht entmutigen lassen! Reisen kann sehr individuell gestaltet werden und für alles finden sich passende Lösungen. Es liegt letztlich bei uns, welchen Aspekten des Reisens wir die grösste Bedeutung geben. Womöglich stellst du für dich ganz andere Dinge fest, die dich auf deinen Reisen nerven. Warum sprechen wir nicht darüber und teilen unsere Lösungen auch gleich mit allen Interessierten? Lass uns deine Inputs zukommen – wir freuen uns über deine Erfahrungen, Tipps und Tricks zum Reisen. 

Eure Maike

Und trotz nervenden Details überwiegen die wunderschönen, unvergesslichen Momente des Reisens (Bild: Lennard Andreas)

Und trotz nervenden Details überwiegen die wunderschönen, unvergesslichen Momente des Reisens (Bild: Lennard Andreas)

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