Offen sein für neue Wege und fremde Kulturen: die Hauptsache dafür, dass einem das Reisen mit Motorrad gefällt (Bild: Lennart Andreas)

Bist du der Typ fürs Reisen mit dem Motorrad?

Reisen auf zwei Rädern ist nicht jedermanns Sache – ist es deine?

Eine Motorradreise kann sehr individuell gestaltet werden. Für jede Person, für jedes Level an fahrerischem Können und für jedes Budget bieten sich Möglichkeiten. Die wichtigste Voraussetzung: Offenheit für neue Erfahrungen.

Wenn du es bevorzugst, möglichst viele Bücher am Strand zu lesen oder jeden Abend aufgebrezelt Cocktails zu schlürfen, ist eine Reise mit dem Motorrad vielleicht nicht unbedingt dein Ding. Werde dir über deine Bedürfnisse bewusst und ob du bereit bist, Neues auszuprobieren. Solltest du grundsätzlich Abwechslung schätzen, ist das eine tolle Voraussetzung. Das Reisen auf dem Motorrad bringt es mit sich, dass du immer wieder an neue Orte kommst, dich in anderen Schlafplätzen einrichtest, unterschiedliche Menschen triffst und sich deine Umgebung überhaupt stetig verändert. Wie schnell du diesen Veränderungen begegnen möchtest, entscheidest du, indem du mehr oder weniger Kilometer in eine neue Richtung zurücklegst.

Alleine auf dem Motorrad oder in der Gruppe unterwegs?

Du entscheidest auch, ob du lieber alleine unterwegs bist, mit einer*m Kollegen*in oder in einer Gruppe. Wo möchtest du gerne mit dem Motorrad cruisen? Klar, du kannst dir gleich die volle Dröhnung geben und durch Afrika oder die Mongolei düsen. Oder wie wäre es mit Schottland oder Polen? Beide Länder können wir sehr empfehlen. Du kannst das Abenteuer in der Ferne suchen, musst du aber nicht. Die ganze Welt bietet atemberaubende Motorradstrecken. Dafür müssen wir nicht einmal die Schweiz verlassen.

Tage, Wochen, Monate?

Es bietet sich natürlich an, zunächst mit Ausflügen während weniger Tage zu starten, aber es soll auch schon Menschen gegeben haben, die gleich nach dem Bestehen ihres Führerscheins auf grosse Reisen aufbrachen. Vernünftiger ist sicher zunächst auszuprobieren, welche Distanzen man sich zutrauen kann, ohne sich gleich zu überfordern. Du kennst dich selbst am besten, hör auf dein Gefühl. Mit einem Motorrad, auf dem du dich wohlfühlst, steht deiner ersten Motorradreise jedenfalls nichts mehr im Weg. 

Du kennst dich selbst am besten, hör auf dein Gefühl.

– Maike van Dijk

Das Equipment: Bist du ready?

Aus eigener Erfahrung empfehlen wir die eigene Ausrüstung kritisch zu beurteilen und in hochwertiges Equipment zu investieren. Wenn z.B. dein Helm nicht optimal sitzt, vielleicht ein bisschen an der Stirn drückt, wird dich das nicht massiv stören, sofern du ihn nur für gemütliche Sonntagsfahrten nutzt. Dieser Helm hat jedoch das Potenzial, nach spätestens einer Woche täglichem Tragen dein schlimmster Feind zu werden und könnte die verbleibende Zeit deiner Reise zu einem misslichen Erlebnis machen. Schon Kleinigkeiten, über die du zuvor hinwegsehen konntest, werden dich auf einer längeren Reise zunehmend nerven (was sonst noch nervt beim Reisen, haben wir dir übrigens hier erzählt). Da du natürlich ein intrinsisches Interesse hast, dein Bike nicht zu überladen, helfen „schlaue“ Produkte ohnehin. Kleidung zum Beispiel, die aus Merinowolle gefertigt ist, verfügt über viele praktische Eigenschaften, die Baumwollshirts nicht bieten. So kannst du weniger Kleidung einpacken und bist dennoch komfortabel ausgestattet. Mit ein wenig Ausprobieren und guten Investitionen kannst du jede Reise deutlich bequemer gestalten. Das Abenteuer geht damit noch lange nicht verloren.

Let's go!

Na, fühlst du dich mit all den Punkten wohl, die wir genannt haben? Dann ist es auf jeden Fall einen Versuch wert – schwinge dich aufs Bike und los geht's! Oder vielleicht machst du dir erst noch ein paar Gedanken, wie man sich auf eine Motorradreise überhaupt vorbereitet. Das haben wir von unserer 6-monatigen Reise nämlich genauso machen müssen. 

Viel Spass und gute Fahrt!
Eure Maike 

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