Der beste Zeitpunkt für den Motorradführerschein

Die ersten Schritte 

Den Lernfahrausweis könnt ihr wie üblich beim Kanton beantragen. Was ihr dafür alles einreichen müsst, ist entsprechend vermerkt. Je nachdem, ob ihr bereits einen Auto-Fahrausweis habt, bleibt euch beispielsweise ein erneuter Besuch des Nothelferkurses erspart. Informiert euch also vorab beim Kantonalen Strassenverkehrsamt, was ihr vorzuweisen habt.  

Bei der Beantragung des Ausweises ist es wichtig, dass ihr einen Zeitplan habt, denn: Innerhalb der ersten vier Monaten nach Erhalt des Töff-Lernfahrausweises müsst ihr die obligatorischen Grundkurse besuchen. Legt also die Beantragung so, dass ihr die Möglichkeit habt, Grundkurse zeitnah zu besuchen. Solche Kurse finden beispielsweise in den Wintermonaten wenig bis gar nicht statt. Generell sollte für einen sicheren Einstieg das Thermometer über 10 Grad anzeigen, da bei tieferen Temperaturen das Unfallrisiko zu hoch ist (nebst der Tatsache, dass es sich auf dem Motorrad bei wärmeren Temperaturen einfach angenehmer fährt).  

Der Motorrad-Grundkurs  

Wichtig ist zudem, sich bereits vor dem obligatorischen Grundkurs etwas Fahrpraxis anzueignen. Dies kann entweder mithilfe verantwortungsbewusster Töffahrer*innen in eurem Umfeld sein oder in einer Motorrad-Fahrschule. “Die Fahrer*innen müssen vor dem Grundkurs imstande sein, ihr Motorrad selbständig von A nach B zu bewegen”, erklärt Roger Heinzer, Gründer der Fahrschule GetFaster.

Eine frühzeitige Anmeldung lohnt sich, denn die Grundkurse sind gerade in den wärmeren Monaten extrem schnell ausgebucht. Können die Grundkurse nicht im vorgegebenen Zeitraum absolviert werden, verfällt der Lernfahrausweis. “In den Sommerferien sind die Kurse besonders schnell belegt”, so Roger. Generell lohne es sich, Grundkurse ausserhalb der “Prime Time” zu besuchen, da die Teilnehmenden so von kleineren Gruppen profitieren können. “Bei Feierabendkursen oder Kursen montags sind wir deutlich weniger stark ausgebucht als samstags”, ergänzt Roger. In kleineren Gruppen profitieren die einzelnen Fahrschüler*innen von intensiverer Betreuung durch den Fahrlehrer.  

Zeitplan & Prüfungstermine 

Ist der Grundkurs erst einmal im Kasten, geht’s ans Training. Insgesamt bleiben euch nach Abschluss des Grundkurses 12 Monate Zeit, um die Motorradprüfung zu absolvieren. Wie bei den Kursen ist auch hier die Saison zu beachten: Im Winter kann die Prüfung im Regelfall nicht absolviert werden! Aufgrund der hohen Nachfrage sind zudem Mitte September bis Ende Oktober – also bei Saisonschluss – kaum Termine zu bekommen. Eine entsprechende Vorlaufzeit für die Vorbereitung und die definitive Anmeldung ist also unabdingbar. Profi Roger ergänzt: “Für einen Prüfungstermin ist im Normalfall mit vier bis sechs Wochen Vorlaufzeit zu rechnen. Auf den letzten Drücker einen Termin zu finden, geht in vielen Fällen schief.” Doch was, wenn die Prüfung versäumt wird? Auch hier kann mit einer sorgfältigen Planung etwas Reserve eingeplant werden.  

Die Lerngeschwindigkeit variieren von Biker zu Biker. Roger will Neulenker*innen unabhängig davon Eines nahe legen: “Macht euch auf jeden Fall direkt nach dem Grundkurs ans Training. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Fehler schleichen sich unbemerkt ein.” Viele Motorrad-Lernfahrende legen die Prüfung auf den letzten Drücker und erscheinen deshalb umso nervöser vor dem Experten. Ein Faktor, der mit ausreichend Training und gewissenhafter Vorbereitung minimiert werden kann. 

Fahrschule – Ja oder Nein?  

Ob und wie oft die Fahrschule besucht wird, ist jedem Motorradfahrer selbst überlassen. “Generell empfiehlt es sich, unabhängig vom Niveau, spätestens vier bis sechs Wochen vor der Prüfung einen Fahrlehrer aufzusuchen”, meint Roger. So können mögliche Fehler an der Prüfung vorgebeugt und das sichere Fahren mit Sozius gefestigt werden. Auch gezielte Manöverkurse können die Sicherheit steigern und so den Prüfungsverlauf positiv beeinflussen.

Die richtigen Bedingungen schaffen 

Nebst Planung und Übung spielt auch die richtige “Hardware” im Lernprozess eine grosse Rolle. So kann ein unpassendes Bike den Lernprozess merklich verlangsamen. Wie ihr das perfekte Bike für eure Bedürfnisse findet, erfährt ihr hier (Das perfekte Motorrad für Einsteiger | The Riders Newcomer Welt | Tipps und Tricks fürs erste Bike ).  

Zusätzlich ist es wichtig, dass ihr euch in eurer Schutzbekleidung wohl fühlt und diese nicht nur (wie vorgeschrieben) zum Grundkurs und zur Prüfung trägt, sondern auch beim Üben. Der Sicherheitsaspekt dahinter ist offensichtlich, zudem gewöhnt ihr euch so an die Kleidung - besonders an die Motorradstiefel und -handschuhe. 

Es ist ausserdem wichtig, unter verschiedensten Bedingungen zu üben. Die Prüfung kann durchaus auf einen sehr kalten, nebligen oder regnerischen Tag fallen. Roger spricht aus Erfahrung: “Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte man auf alles vorbereitet sein.” 

Wir wünschen viel Erfolg!  

Der Lernfahrausweis ist der Schlüssel zu einer Welt voller Freiheit, Spass und Leidenschaft! Auch wenn aller Anfang schwer scheint, ist es rückblickend eine schöne und enorm lehrreiche Zeit.  

Wir wünschen allen angehenden Motorradfahrer*innen viel Erfolg bei dem Vorhaben und freuen uns, euch bald als Teil unserer Community zu sehen!